Wenn die Knochen leicht brechen

18.04.2023

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung gewinnt Osteoporose zunehmend an Bedeutung. Allein in Deutschland leiden knapp acht Millionen Menschen an dem übermäßigen Knochenabbau. Osteoporose ist eine Krankheit, die besonders Frauen betrifft.

Quälende Rückenschmerzen, Verkrümmungen der Wirbelsäule, Knochenbrüche – Osteoporose ist eine ernsthafte, zum Teil sogar lebensbedrohliche Krankheit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt der krankhafte Knochenschwund weltweit zu den zehn häufigsten Erkrankungen. Ein allmählicher Verlust der Knochenmasse von etwa einem Prozent pro Jahr ab ca. dem 40. Lebensjahr entspricht dem natürlichen Alterungsprozess und lässt sich nicht vermeiden. Nach den Wechseljahren kann sich der Knochenschwund jedoch rasant beschleunigen. Der Übergang vom normalen, altersbedingten Knochenabbau zu Osteoporose ist dabei fließend.

Bei krankhaftem Knochenschwund wird eine bestimmte Menge an Knochenmasse unterschritten, das bedeutet, dass die Stabilität der Knochen leidet und das Risiko für Knochenbrüche steigt.

 

Der Knochenstoffwechsel

Die Knochen bestehen aus einem Grundgewebe (Matrix), das ihnen die Form gibt und Mineralien, die in diese Matrix eingelagert werden und den Knochen die Härte und Festigkeit verleihen. Das Knochengewebe setzt sich aus vielen Zellen zusammen, die ständig neu auf-, um- und abgebaut werden.

Der Knochenauf- und -abbau wird unter anderem von verschiedenen Hormonen gesteuert. Obwohl die Östrogene der Frau und das männliche Testosteron nicht zu den eigentlichen Knochenhormonen zählen, beeinflussen sie diese in Menge und Wirksamkeit und damit auch den Knochenstoffwechsel. So bewirken beispielsweise die Östrogene bei Frauen im gebärfähigen Alter, dass ein zusätzliches Depot an Calcium im Knochen angelegt wird, das dann in der Stillzeit mobilisiert werden kann, wenn große Mengen an Calcium mit der Muttermilch bereitgestellt werden müssen. Bei Männern trägt das Geschlechtshormon Testosteron zum Muskel- und Knochenaufbau bei.

Sinken die Spiegel der Sexualhormone ab, beispielsweise in den Wechseljahren, überwiegt der Knochenabbau.

Vitamin D und das Schilddrüsenhormon Calcitonin lagern Calcium in den Knochen ein. Das Parathormon aus der Nebenschilddrüse dagegen löst es heraus - bei Osteoporose ist dieser Regulationsmechanismus gestört.

Das Knochenmaterial wird weit über das normale Maß hinaus abgebaut. Die Matrix wird löchrig und Calcium wird nicht ausreichend eingelagert. Dadurch wird der Knochen porös, verliert an Festigkeit und kann leichter brechen. Knochenbrüche aber auch die Zerstörung der Knochenstruktur selbst können sehr schmerzhaft sein.

 

Ursachen für eine Osteoporose

Frauen sind besonders häufig von Osteoporose betroffen. Denn der Knochenverlust nach der Menopause kann zwei bis drei Prozent pro Jahr betragen; bei Osteoporose ist er um ein Vielfaches erhöht. Doch die Erkrankung tritt auch bei Männern etwa ab dem 60. Lebensjahr auf. Bei jüngeren Männern ist eine Hauptursache übermäßiger Alkoholkonsum. Alkohol fördert die Calciumausscheidung über die Nieren und hemmt den Knochenaufbau. Die mit dem Alter oder krankheitsbedingt abnehmende Produktion der Geschlechtshormone oder chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen sowie eine Langzeitmedikation mit Cortison spielen ebenfalls eine Rolle. Auffällig ist, dass viele der an Osteoporose erkrankten Männer einen erhöhten Blutfettspiegel, erhöhte Cholesterinwerte und als Folge davon oft eine hochgradige Arteriosklerose aufweisen. In diesen Fällen könnte der Knochenschwund auch eine Folge von Durchblutungsstörungen am Knochen sein.

 

Knochenfreundliche Ernährung

Das A und O, um einem vorzeitigen und übermäßigen Knochenabbau entgegenzuwirken, ist eine knochenfreundliche Ernährung. Mit ihr kann eine möglichst hohe Knochenfestigkeit in jungen Jahren erreicht und später der altersbedingte Knochenabbau aufgefangen werden. Auch Bewegung spielt in jedem Alter eine wichtige Rolle für stabile Knochen. Doch die Calcium- und die Vitamin-D-Versorgung ist in weiten Teilen ebenso unzureichend wie die körperliche Aktivität.

 

Calcium und Vitamin D3

Calcium ist im Körper zum einen für die Knochenfestigkeit verantwortlich. Zum anderen dient es der Aufrechterhaltung der Nerven- und Muskelerregbarkeit sowie der Zellregulation. All diese Funktionen werden über den Blut-Calcium-Spiegel gesteuert. Beim Absinken des Blut-Calcium-Spiegels greift der Körper auf das Calcium in den Knochen zurück. Um den Zugriff auf das Calcium in den Knochen zu vermeiden, ist eine ausreichende Zufuhr an Calcium mit der Nahrung wichtig. Es ist jedoch nicht nur allein entscheidend, ob genügend Calcium mit der Nahrung aufgenommen wird, sondern auch ob gleichzeitig reichlich Vitamin D3 vorhanden ist. Denn Vitamin D3 kann die Calciumaufnahme aus dem Darm steigern.

Reich an Calcium sind, neben Milch und Milchprodukten, unter anderem auch Broccoli, Grünkohl, Petersilie, Sojabohnen, Nüsse und calciumreiches Mineralwasser.

Da die Knochen ständigen Umbauprozessen unterliegen, ist es auch verständlich, dass für die Aufrechterhaltung der Knochengesundheit eine Vielzahl an Nährstoffen benötigt werden. Neben den bereits genannten Nährstoffen zählen hierzu auch die Mineralstoffe Magnesium und Zink sowie Vitamin B6, Vitamin C und Vitamin K2. Ob sich durch eine gezielte Versorgung mit den genannten Mikronährstoffen das Frakturrisiko vermindern lässt, ist allerdings noch nicht ausreichend geklärt. Da die Stoffe jedoch auch andere wichtige Funktionen im Körper erfüllen, sollten sie stets in ausreichender Menge zugeführt werden.

 

Eiweiß für Muskel- und Knochenmasse

Eiweiß fördert in größeren Mengen die Calciumausscheidung über die Nieren. Gleichzeitig wird jedoch im Alter eine etwas erhöhte Eiweißmenge empfohlen. Denn viele ältere Menschen essen zu wenig und nehmen dadurch unter anderem zu wenig Proteine auf. Das trägt dazu bei, dass es vermehrt zu einem Muskel- und Knochenmassenabbau kommen kann. Der Körper greift dann nämlich nicht nur auf die Fettdepots, sondern auch auf die Eiweißspeicher – die Muskulatur – zurück. Der Abbau der Muskelmasse erhöht wesentlich das Osteoporose-Risiko.

 

Fazit:

Die beste Vorbeugung gegen Osteoporose ist eine abwechslungsreiche, dem Alter entsprechende Ernährungsweise, wenig Alkohol, Rauchen vermeiden sowie regelmäßige maßvolle Bewegung. Daneben spielt natürlich auch das Körpergewicht eine entscheidende Rolle, d.h. Reduktion von Übergewicht oder aber auch eine Gewichtszunahme bei Untergewicht.

Mit dem Metabolic Balance Ernährungsplan kann gezielt auf die jeweiligen Bedürfnisse eingegangen werden und gleichzeitig werden auch die Lebensmittel entsprechend der Verträglichkeit ausgewählt.

Metabolic Balance - Silvia Bürkle

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