Herzgesundheit - Was das Herz begehrt

15.02.2022

Gerne verteilen wir zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten Herzchen, als Symbol für Liebe, Zuneigung, Freude und auch Gesundheit. Der Herzmuskel ist das zentrale Organ unseres Körpers, ohne den wir nicht lebensfähig wären. Dieses kleine Organ ist ein wahrer Hochleistungsmotor. Es pumpt täglich mehrere tausend Liter Blut durch unseren Körper und versorgt so die Organe, Gewebe und Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Man sollte also meinen, dass man ihm angemessen viel Aufmerksamkeit zukommen lässt. Doch weit gefehlt! Wir investieren mehr Zeit und Geld in eine schöne Haut und in stählerne Muskel, als uns um unser Herz zu kümmern. Selbst gelegentliche Atemnot oder Probleme beim Treppensteigen werden häufig gekonnt ignoriert, obwohl dies bereits die ersten Anzeichen für Herzprobleme sein können.

Viele vermuten ja, nachdem das Herz kontinuierlich das Blut durch die Adern pumpt, es säße an der Quelle und würde am besten von allen Organen mit den wertvollen Nährstoffen versorgt. Tatsächlich wird das Herz jedoch nicht direkt mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, sondern über die Arterien (Koronararterien), die das Herz umschließen. Eine Verengung oder sogar ein Verschluss der Herzkranzgefäße führt dazu, dass die Durchblutung des Herzens gestört wird, was in der Folge im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen kann.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer Eins in Deutschland. Im Jahr 2018 waren fast die Hälfte aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Dabei würden sich laut Studien 90 Prozent der Herzinfarkte und 80 Prozent aller Schlaganfälle durch einen konsequent gesunden Lebensstil vermeiden lassen.

Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit unserer Ernährung. So sind es vor allem hohe Blutfettwerte, die die Arterien schädigen können. Des Weiteren beeinträchtigen Rauchen und Bluthochdruck zusätzlich die Elastizität und Stabilität der Gefäßwände und tragen zur Entstehung einer Arteriosklerose bei.

Arteriosklerose entsteht schleichend. Dabei lagern sich Fettbestandteile sowie Blut- und Bindegewebszellen in der Gefäßinnenwand ab. Diese sogenannten Plaques können die Arterien verengen und den Blutfluss einschränken. In einem weiteren Stadium bilden sich Blutgerinnsel, die die Gefäße und Arterien verstopfen und somit die Blutzufuhr unterbrechen. Dadurch wird das Gewebe, welches die betroffenen Arterien versorgt, mit der Zeit absterben. Je nach Ort des Gefäßverschlusses sind das Herz, das Gehirn oder die Beine davon betroffen.

Aber nicht nur ungesunde Ernährung beeinträchtigt die Durchblutung der Organe und Gewebe, auch Rauchen ist Gift für das Herz. Denn beim Rauchen entsteht zum einen Kohlenmonoxid, das dem Körper Sauerstoff raubt, und damit wird ebenfalls die Sauerstoffversorgung und die Durchblutung der Organe verringert. Des Weiteren entstehen durch das Rauchen viele freie Radikale, die die Zellen angreifen und schädigen können.

 

Herzgesunde Ernährung

Eine der besten Vorbeugungsmaßnahmen ist ein gesunder Ernährungs- und Lebensstil. Bereits in den Fünfzigerjahren untersuchten Wissenschaftler das erste Mal den Zusammenhang zwischen mediterraner Ernährung und der Häufigkeit des Auftretens von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Erkrankungsrisiko der Studienteilnehmer, die sich mediterran ernährten, lag um 30 Prozent niedriger als bei den Teilnehmern, deren Kost reichlich tierisches Fett, vor allem gesättigte Fettsäuren, enthielt und zudem reich an Zucker und stark verarbeiteten Nahrungsmitteln war. Diese Erkenntnisse von damals sind heute aktueller denn je, wie weitere Studien belegen.

Grundsätzlich geht es bei einer herzgesunden Ernährung darum, das Herz zu entlasten. Daher ist es  besonders wichtig, das Körpergewicht, den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte im Blick zu haben. Lange Zeit galt eine der ersten Empfehlungen, eine cholesterin- und fettarme Ernährung zu bevorzugen, um das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall zu minimieren.

 

Omega-3-Fettsäuren und Polyphenole

Heute setzen die Wissenschaftler jedoch eher auf eine ganzheitliche gesunde Ernährung, die vor allem gesunden Fetten und Ölen im Speiseplan einen Platz einräumt. Denn besonders wichtig und von Vorteil sind die Omega-3-Fettsäuren. Die Fettsäuren sind an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt und Ausgangssubstanzen für Botenstoffe, die Einfluss auf Entzündungsreaktionen nehmen. Darüber hinaus sorgen sie für elastische und gesunde Zell- und Arterienwände. Daher gehören in eine „herzgesunde Küche“ kaltgepresste pflanzliche Öle, wie Lein-, Hanf-, Raps- und Walnussöl sowie ein- bis zweimal pro Woche Seefische, die die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren in Form von Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) enthalten.

Das volle gesundheitliche Potenzial der Omega-3-Fettsäuren wird vor allem dann ausgeschöpft, wenn mit der Ernährung gleichzeitig reichlich Polyphenole aufgenommen werden. In Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Polyphenole die empfindlichen Omega-3-Fettsäuren auf dem Weg durch unseren Körper schützen und die Aufnahme in die Zellen erleichtern. Ein wichtiges Polyphenol ist Phlorotannin, das vorwiegend und in ausreichenden Mengen in Oliven und Olivenöl vorkommt. Das ist sicherlich mit einer der Gründe, warum die mediterrane Ernährung oftmals im Zusammenhang mit einer herzgesunden Ernährung genannt wird, zumal die mediterrane Kost auch reichlich Gemüse beinhaltet und damit ein Füllhorn an unterschiedlichsten sekundären Pflanzenstoffen liefert. Diese wirken sich positiv auf alle Zellstrukturen und den gesamten Stoffwechsel aus. So sind sie hilfreich, um den Blutzuckerspiegel zu senken und den Blutdruck in die Balance bringen.

 

Mineralien und Salz

Für ein starkes Herz sind aber auch Elektrolyte wie Kalium und Magnesium unentbehrlich. Diese Mineralien unterstützen die elektrische Reizleitung der Herzzellen. Mit einer täglichen Portion an grünem Gemüse und Salat sowie Nüssen und Hülsenfrüchten kann der Bedarf an diesen Mineralstoffen gut gedeckt werden.

Während man bei Gemüse, Hülsenfrüchten, Kräutern, Pilzen, Nüssen und pflanzlichen Ölen ruhig zugreifen darf, sollte der Konsum von Fleisch- und Wurstwaren sowie Fertigprodukten, Snacks und Fast Food überdacht werden. Diese Lebensmittel enthalten oft einen hohen Anteil an Salz, das den Blutdruck in die Höhe treibt. Außerdem werden den Produkten oft minderwertige Fette und andere Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker, beigefügt, die langfristig der Gesundheit schaden und das Herz belasten.

 

Bewegung

Neben einer gesunden Ernährung kann man Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit ausreichender Bewegung und einem moderaten Sportprogramm vorbeugen. Körperliche Aktivität kann die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und die Lebensqualität verbessern. Sie wirkt sich außerdem günstig auf den Blutdruck, die Blutfettwerte, das Körpergewicht und den Blutzucker aus. Vor allem Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Radfahren und Schwimmen eignen sich hierfür besonders gut.

 

Metabolic Balance – herzgesunde Ernährung

Mit dem individuellen Ernährungsplan von Metabolic Balance liefert man seinem Herzen alle Bausteine, die es benötigt, um stark und leistungsfähig zu bleiben - bis ins hohe Alter. Entscheidend dabei ist vor allem, dass ausschließlich natürliche und kaum verarbeitete Lebensmittel empfohlen werden, d.h. auch, dass fettreiche Lebensmittel mit ihrem natürlichen Fettgehalt den Speiseplan bereichern und dazu beitragen, dass der Körper mit den wertvollen ungesättigten Fettsäuren gut versorgt werden kann. Damit das Herz entlastet und gestärkt werden kann, müssen gleichzeitig eventuelle Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Arteriosklerose beachtet und in Schach gehalten werden. Mit dem Ernährungsplan nach Metabolic Balance kann man somit mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.

 

Quellen:

  1. Dietary recommendations for prevention of atherosclerosis https://doi.org/10.1093/cvr/cvab173
  2. Seven Countries Study; https://www.sevencountriesstudy.com/about-the-study/
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/521812/umfrage/todesfaelle-aufgrund-von-herzinfarkten-nach-altersgruppe-und-geschlecht/
  4. Primary Prevention of Cardiovascular Disease with a Mediterranean Diet; https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa1200303

 

Metabolic Balance - Silvia Bürkle

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